贺双卿 He Shuangqing (1715 - ?)
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玉京秋•自题“种瓜小影” |
Yu Jing Qiu: Selbstinschrift auf meinem Gemälde „Miniaturportrait von mir beim Pflanzen von Kürbissen“ |
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眉半敛。 |
Meine Brauen sind halb gerunzelt |
春红已全褪, |
Das Rot des Frühlings ist schon ganz verblasst |
旧愁还欠。 |
Doch ich habe noch Schulden von alten Sorgen |
画中瘦影, |
Die dünne Figur im Gemälde |
羞人难闪。 |
Beschämt mich, nur ausweichen kann ich ihr nicht |
新病三分未醒, |
Von meiner neuen Krankheit sind drei Teile noch nicht wieder gut |
淡胭脂空费轻染。 |
Sinnlos habe ich Zeit aufgewandt, um leicht zartes Makeup aufzutragen |
凉生夜, |
Aus der Kälte wird Nacht |
月华如洗, |
Der Mond ist wie gewaschen |
素娥无玷。 |
Chang E ist makellos |
翠袖啼痕堪验。 |
Die Tränenspuren auf meinen grünen Ärmeln können beweisen |
海棠边曾沾万点。 |
Dass ich den Zierapfelbaum dort drüben mit zehntausend Tränen benetzte |
怪近来寻常梳裹, |
Ich wundere mich, warum mir in letzter Zeit Kämmen, Anziehen |
酸咸都厌。 |
Und Saures und Salziges zuzubereiten, alles zu viel geworden ist |
粉汗凝香, |
Puder und Schweiß bilden ein starkes Parfum |
蘸碧水, |
Mein Seidentaschentuch tauche ich ins grüne Wasser |
罗帕时揩冰簟。 |
Und wische damit immer wieder über meine eisige Matte |
有谁念。 |
Wer vermisst mich |
原是花神暂贬。 |
Ich bin eine Blumengöttin, die vorübergehend degradiert worden ist |